17 Speierling

Sorbus domestica L.

Rosengewächse

einheimisch; Baum des Jahres 1993

Das Besondere an diesem Baum sind seine weißen Blüten im Frühjahr und die roten Früchte im Herbst.

Der Speierling ist vor allem in Gegenden bekannt, wo man einen guten Apfelwein zu schätzen weiß, denn der Most der Speierlingsfrüchte wird diesem Getränk zur Haltbarmachung sowie zur Förderung des Geschmacks und der Farbe zugefügt.

Diese Baumart hat bei uns ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet. Sie ist nach der Eiszeit von Frankreich nach Deutschland eingewandert und ist im mittleren und südöstlichen Europa zuhause. Aufgrund ihrer südlichen Herkunft mag sie trockene, warme und nährstoffreiche Standorte.

Im Freistand entwickeln sich Speierlinge zu 12 bis 15 m hohen, weit ausladenden Bäumen, die im Herbst eine verschwenderische Fülle von apfel- oder birnenförmigen Früchten tragen. Sie sind der Grund dafür, warum der Speierling in Klöstern und Garnisonen angebaut wurde. Man kannte seit alters her die medizinische Wirkung der Früchte als Heilmittel gegen Durchfall. Zudem liefern sie die Grundlage für einen kostbaren Obstbrand.

Leider sind die Speierlingsfrüchte nicht nur für die Menschen ein Leckerbissen, sondern auch für Mäuse. Ihre Naschlust sowie der Wildverbiss der Jungpflanzen und eine beträchtliche Empfindlichkeit der Keimlinge gegenüber Pilzbefall sind die Hauptprobleme, die sich bei der Speierlings-Zucht ergeben. Zum Glück ermöglichen ausgetüftelte Techniken eine recht sichere Anzucht.

Tipp: Ein weiter Speierling steht auf dem Adolf-Hueg-Wall gegenüber dem Eingang zum Minigolfplatz.

Text und Fotos: Ingrid Müller