Großer Dank für die Unterstützung der Menschen in Nadwirna (Ukraine) - Stadt Northeim und Stadt Prudnik (Polen) starten erneuten Unterstützungsaufruf

In den letzten Tagen wurde Northeim von einer Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität für die Ukraine und insbesondere für die Stadt Nadwirna erfasst.

Das Foto zeigt stellvertretend für alle Spender_innen die Übergabe eines Notstromerzeugers des Lions Club Northeim e.V. Foto: Stadt Northeim

Menschen in Nadwirna beim Ausladen der Sachspenden aus Northeim und Prudnik. Foto: Stadtrat Nadwirnas (Facebook)

Dank des Unterstützungsaufrufes Anfang März konnten viele der dort dringend benötigten Dinge gesammelt werden. Die Spenden werden den Menschen in Nadwirna dabei helfen, auch weiterhin durch diese schwere Zeit zu kommen. Die Unterstützung aus Northeim besitzt dabei so viel mehr als nur einen materiellen Wert. Sie zeigt den Ukrainerinnen und Ukrainern, dass die Menschen mit ihren Gedanken bei ihnen sind.

Dank für Organisation des ersten Unterstützungsaufrufes

Ein herzlicher Dank gebührt den Spenderinnen und Spendern, die auf den öffentlichen Aufruf reagiert und mit ihrer Spende die Hilfe aus Northeim ermöglicht haben. Darunter viele Northeimerinnen und Northeimer, die ihre Sachspenden bei den Technischen Diensten vorbeigebracht haben. Mindestens 123 Unterstützende konnten dabei verzeichnet werden. Die genaue Anzahl dürfte weiter höher liegen, da hinter vielen Spenden Institutionen und Personengruppen stehen. Daher kann nicht allen Spenderinnen und Spendern namentlich gedankt werden, es sind aber alle in den ausdrücklichen Dank eingeschlossen. Ein Dank für Unterstützung in größerem Umfang geht unter anderem an den Lions Club Northeim e.V. und Mitglieder der SPD-Fraktion, die durch private Spenden mit einigen dringend benötigten Notstromerzeugern unterstützen konnten. Ebenso an die Unternehmen Breckle, Thimm und Continental für gespendete Rollmatratzen, Kartons und Paletten für den Transport der Sachspenden.

Dieser Unterstützungsaufruf ließ sich natürlich nicht allein durch die Spenden ermöglichen. Ein großes Dankeschön ist an Michael Wolf und Ernst Kasten zu richten, die den LKW-Transport in die Northeimer Partnerstadt Prudnik (Polen) realisierten und ebenfalls an alle Helferinnen und Helfer, ehrenamtlich oder von den Technischen Diensten, die sich bei der Annahme der Spenden engagiert und so einen reibungslosen Ablauf ermöglicht haben.

Die Spenden sind wie geplant am Dienstag, den 08. März, aus Northeim nach Prudnik gebracht worden. Dort wurden sie in verschiedene Kategorien unterteilt und im Anschluss am 12. März an die ukrainische Grenze transportiert. Dort nahmen die Behörden Nadwirnas die Lieferung entgegen, die Stromaggregate sind bereits an den wichtigsten Versorgungsstationen platziert.

Für dieses großartige Engagement gebührt allen Beteiligten ein herzlicher Dank. Trotz dieser schrecklichen Situation zeigt sich, dass Northeim zusammenhält und Verantwortung für diejenigen übernimmt, die Hoffnung und Unterstützung dringend benötigen.

Situation in Northeim

Aktuell haben sich weiter über 130 Menschen aus der Ukraine in Northeim angemeldet. Die Bereitschaft der Northeimerinnen und Northeimer sie zu unterstützen, ist immens hoch. Dafür gebührt allen, die Wohnraum, Sachspenden und Unterstützung im Alltag bei Behördengängen, Übersetzungshilfen und anderen Gelegenheiten angeboten haben, ein großes Dankeschön.

Situation in Prudnik und Nadwirna

In einer aktuellen Videokonferenz haben sich die Bürgermeister der Partnerstädte Prudnik und Northeim erneut über die aktuelle Lage in Prudnik und der ukrainischen Partnerstadt Nadwirna ausgetauscht. Prudniks Bürgermeister Zawislak steht im engen Austausch mit dem dortigen Bürgermeister und dem Ratsvorsitzenden. Auch wenn die Stadt Nadwirna von Angriffen bisher offenbar verschont wurde, halten sich dort bereits 1000 Menschen auf, die aus anderen Landesteilen der Ukraine nach Nadwirna geflüchtet sind.

Aus Prudnik sind bereits wieder drei kleinere Busse in Richtung ukrainischer Grenze gestartet, um die Menschen dort zu versorgen.

In Polen sind in den vergangenen zwei Wochen insgesamt rund 2 Millionen ukrainische Flüchtlinge angekommen. Die Stadt Prudnik nahm bisher 600 Menschen auf. Die Unterbringung erfolgt privat und neben weiteren städtischen Einrichtungen in zwei Jugendherbergen.

Erneuter Unterstützungsaufruf – Kooperation von Northeim, Katlenburg-Lindau und Kalefeld – Weiterer Hilfstransport startet Anfang April

Bürgermeister Simon Hartmann hat gegenüber seinem Prudniker Amtskollegen unterstrichen, dass Northeim weiterhin humanitäre Hilfe leisten wird. Es besteht weiterhin sowohl in Prudnik als auch in Nadwirna ein großer Bedarf an Hygieneartikeln, Verbandsmaterial und Lebensmitteln mit längerer Haltbarkeit. Um die humanitäre Versorgung koordiniert, bedarfsgerecht und zielführend sicherzustellen, werden die drei Nachbarkommunen Northeim, Katlenburg-Lindau und Kalefeld zusammenarbeiten. Die drei Bürgermeister Simon Hartmann, Uwe Ahrens und Jens Meyer haben eine diesbezügliche Kooperation vereinbart. Als erster Schritt soll eine weitere, gemeinsame Unterstützungsaktion als Spendentransport in Northeims Partnerstadt Prudnik organisiert werden. Dieser soll Anfang April nach Prudnik starten. Auch dieses Mal werden Ratsherr Michael Wolf und Fahrlehrer Ernst Kasten den LKW nach Prudnik fahren.

Spendenabgabe am 28. und 29. März, getrennt verpackt

Eine Anlieferung der benötigen Sachspenden (Hygieneartikel, Verbandsmaterial und Lebensmittel mit längerer Haltbarkeit) ist auf dem Gelände der Technischen Dienste der Stadt Northeim, Galgenbergsweg 9, am Montag, 28. März 2022 von 8.00 bis 16.00 Uhr und am Dienstag, 29. März von 8.00 bis 16.00 Uhr möglich. Die Spenden sollten bitte in einzelnen Kategorien voneinander getrennt und beschriftet abgegeben werden.

Finanzielle Unterstützung ebenfalls möglich

Die Stadt Prudnik hat zudem ein Spendenkonto für die Integration und Unterstützung der Flüchtlinge vor Ort und in Nadwirna eingerichtet. Wer in dieser Form helfen möchte, kann auf das folgende Konto spenden:

Empfänger: Gmina Prudnik

IBAN: PL 15 8905 0000 2001 0000 0215 0181

SWIFT: POLUPLPR

Stichwort: Ukraine-Hilfe

Ein Austausch zwischen Simon Hartmann und Grzegorz Zawislak wird fortgeführt, um in dieser schwierigen Zeit zusammenzuhalten und zu versuchen, die Aufgabe gemeinsam zu bewältigen.

Informationsveranstaltung am 28. März 2022

Am 28. März findet um 19.00 Uhr in der Stadthalle Northeim eine Informationsveranstaltung mit dem Thema „Geflüchtete Menschen in der Stadt Northeim“ statt. Dabei sollen Interessierte über den aktuellen Stand, das Verfahren und Unterstützungsmöglichkeiten informiert werden.

Abschließend appelliert Bürgermeister Simon Hartmann erneut an die Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt aller, nicht nur innerhalb Deutschlands und unserer Kommunen, sondern auch länderübergreifend in den Partnerstädten und ganz Europa. Nur gemeinsam kann diese Lage gemeistert werden.