Brot ist in Europa ein Grundnahrungsmittel und bestimmte je nach Herstellungsweise, Form, und Rohstoff immer schon die nötigen Haushaltsutensilien. Fladenbrote können leicht mit den Händen „gebrochen“, also zerteilt werden, erfahren die Besucher. Wird der Teig mit Hefe oder Sauerteig gebacken, entsteht jedoch eine Kruste, die mit einem Messer geschnitten werden muss. Brotschneidemaschinen wurden im 19. Jahrhundert erfunden.
Der deutsche Bäckermeister, Erfinder und Unternehmensgründer Fritz Lieken (1895-1961) machte ab 1926 geschnittenes und haltbar verpacktes Brot zum Verkaufsschlager. Neben Hebelschneidemaschinen gab es Rundläufer mit einem Rundmesser, die um 1900 bereits im Sortiment des Alexanderwerks waren. Das 1885 gegründete Unternehmen konstruiert heute Maschinen für die Chemie-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie. Ab 1930 machten Rundmesser mit Zähnen die Maschinen zu Allesschneidern.
Der Messerschmied Franz Güde aus Solingen entwickelte den erforderlichen Wellenschliff mit spitzen Zähnen. In den 1960er-Jahren kamen dann elektrische Schneidemaschinen auf, die in der Ausstellung ebenfalls zu sehen sind.
Ein Großteil der gezeigten Brotschneidemaschinen hat der Sammler, Künstler, Spieleerfinder und Geologe Reinhold Wittig (85) aus Göttingen zusammengetragen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl aus der Sammlung des verstorbenen Robert F. W. Erb, welcher seine Sammlung von 300 Frühstücksbrettern aus Porzellan dem Brotmuseum als Dauerleihgabe überließ.
Die kahlen Wände des Museums werden durch Fotografien der jungen Fotografin Jana Berten aus Hannover aufgewertet. Ihre Fotografien betonen die funktionale Schönheit der Objekte.
Die Sonderausstellung läuft bis zum 2. Juli 2023 im Heimatmuseum der Stadt Northeim, Am Münster 32/33. Geöffnet: Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 12:00 Uhr und Dienstag, Donnerstag und Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.