NNO-Orchesterchef Ditmar Goll, der bereits zum fünften Mal seit 2001 mit seinem Orchester in der Küstenstadt weilte, eroberte mit seinen 51 mitgereisten Musikern und 14 Tourlaviller Musikern schnell die Herzen von mehreren 100 Tourlaviller Bürgerinnen und Bürgern.
Die Northeimer, die wie immer im Wassersportzentrum Base Nautique direkt an der Küste bestens untergebracht waren, zeigten bereits am Tag ihrer Ankunft nach 16 Stunden Fahrt Durchhaltevermögen, denn es gab sofort eine erste Orientierungsprobe mit den französischen Mitspielern und im Anschluss das erste Konzert direkt am Strand am „Place de Collignon“.
Bereits einen Tag später präsentierte das NNO in der Tourlaviller Kirche „Notre Dame“ ein 90 minütiges Kammermusikprogramm und wurde wie auch beim ersten Konzert erst nach Zugaben von den Zuschauern entlassen.
Am dritten Tag seines Aufenthaltes eröffnete das NNO in einem weiteren Open-Air-Konzert das 150. Segelregattafest im benachbarten kleinen Fischerort Le Bequet direkt am Hafen. Eine besondere Ehre wurde dabei der Tourlavillerin Madame Christiane Desprez zuteil, die maßgeblich mit ihrem Mann Auguste seit der Gründung im Jahr 1967 zur Städtepartnerschaft zwischen Northeim und Tourlaville beigetragen hat, das NNO spielte ihr ein Ständchen zum 90. Geburtstag und überbrachte auch die Glückwünsche von Northeims Bürgermeister Hans-Erich Tannhäuser in Form eines Glückwunschbriefes und einem Präsent.
Rathaus platzte aus allen Nähten
Beim Abschlusskonzert des 65 köpfigen internationalen Ensembles platzte das Rathaus „Hotel de Ville“ aus allen Nähten und die Musiker mussten noch enger zusammenrücken, damit alle Besucher Platz fanden. Tourlavilles Bürgermeister Gilbert Lepoittevin, der mit seiner Stellvertreterin Anne Cren und mit der Partnerschaftsbeauftragten Lydia Cournee diese Begegnung bestens vorbereitet hatte und die Northeimer die ganze Woche über bei ihren Konzerten begleitete, zeigte sich begeistert von den jungen Musikern und lud sie schon jetzt ein zum 50 jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum 2017 wiederum nach Tourlaville zu kommen.
Die Musik und das NNO sind neben dem Freundschaftsverein „Amities“ die zurzeit wichtigste Verbindung beider Städte, die es gilt weiter auszubauen, so Tourlavilles Bürgermeister, der zum krönenden Abschluss in seinem Rathaus das Orchester mit der Eurovisionsmelodie dirigieren durfte.
Das geplante fünfte Konzert in Paris am Fuße des Eiffelturms musste leider aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, da gerade am Eiffelturm, der dieses Jahr sein 125jähriges Bestehen feiert, zurzeit die höchste Terrorwarnstufe besteht, die nächtliche Schiffsfahrt auf der Seine und Paris bei Nacht entschädigte die Musiker.
Breites Freizeitprogramm
Neben der Musik erlebten die Northeimer Musiker ein breites Freizeitprogramm, neben dem Baden und Beachvolleyball, sowie zwei Fußballspielen gegen französische Mannschaften, gab es eine Nachtwanderung am Strand entlang nach Le Bequet, wo die NNOler das nächtliche Jubiläumsfest mit anschließendem Feuerwerk erleben durften. Weitere Höhepunkte waren der Besuch der Felseninsel Mont Saint Michel, die zum Weltkulturerbe Unesco zählt, und der Insel L`lle Tatihou, die nur einem Amphibienfahrzeug zu erreichen ist. Hier konnten die Musiker sich über die Geschichte der Insel in einem kleinen Museum informieren, die riesige Austernzucht bewundern und die beliebten Shell-Muscheln sammeln.
Bereits auf der Hinreise wurde auch die Geschichte Deutschlands und Frankreichs beleuchtet und so gab es einen Stopp am deutschen Soldatenfriedhof „La Cambe“, an dem das Orchester andächtig verweilte und einen Kranz mit den Northeimer Stadtfarben niederlegte.
Beim abschließenden Empfang im Rathaus wurden Gastgeschenke ausgetauscht, wobei jeder Musiker des NNO ein Buch aus der Region Tourlaville sowie ein Magnet-Button erhielt.
Dank
Orchesterchef Ditmar Goll bedankte sich mit seinem Team um Stellvertreterin Franziska Ernst, Heinz Schwingel und Lissa Bäse bei allen Tourlavillern für die herzliche Aufnahme bedankte: „Ich bin froh, dass ich meinen Musikern diese Reise ermöglichen konnte, zumal einige junge Nachwuchskünstler zum ersten Mal überhaupt in ein fremdes Land gefahren sind und so eine andere Kultur kennen lernen durften. Das Wiedersehen mit vielen Tourlaviller Freunden und das Kennen lernen neuer Musiker, das ist Völkerverständigung pur mit der Weltsprache Musik.“