Vegan (Klimaschutztipp 01/2022)

Mit dem Januar werden wieder Vorsätze für das neue Jahr festgelegt. Ein sinnvoller Jahresvorsatz, der dem Klimaschutz, Tieren, der Umwelt und der eigenen Gesundheit zugutekommt ist der Veganuary.

Hier geht es darum, sich einen Monat vegan zu ernähren. Die jährlich wiederkehrende Kampagne wurde von der gemeinnützigen Organisation Veganuary ins Leben gerufen, welche die Teilnehmenden 31 Tage mit Infos und Rezepten zum veganen Lebensstil versorgt.

Hintergrund
Die Ernährung spielt in Bezug auf den Klimaschutz eine große Rolle. Denn je nachdem, wie wir uns entscheiden, was auf unserem Teller landen soll, werden durch die Produktion und den Transport unterschiedlich viele Treibhausgase ausgestoßen. Wissen Sie, welches die klimaschädlichsten Lebensmittel sind? Also welches Lebensmittel auf ein Kilo gesehen am meisten Treibhausgase ausstößt?

An der Spitze der Emissionen stehen tierische Produkte. Die Treibhausgas-Emissionen werden insbesondere durch den Futteranbau in die Höhe getrieben. Denn anstelle Getreide anzubauen und es direkt als menschliche Nahrung zu nutzen, wird es an Tiere verfüttert, die geschlachtet werden. Mit den Fleischprodukten können letztlich weniger Menschen ernährt werden. Es gibt somit das tierische Zwischenprodukt, das durch Treibhausgas-Emissionen die Klimakrise vorantreibt und weitere Auswirkungen auf die Umwelt hat – von den unwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung ganz zu schweigen.

Zusätzlich hat eine pflanzliche Ernährung positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. So werden die Risiken für Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt gesenkt.

Milch
Die unterschiedlichen Auswirkungen von pflanzlichen und tierischen Produkten werden insbesondere bei Milch gut sichtbar. Wissenschaftler der Universität Oxford haben die drei Ebenen Treibhausgas-Emissionen, Fläche und Wasserverbrauch von Kuh-Milch mit denen pflanzlicher Alternativen verglichen. Die Auswirkungen von einem Liter Kuh-Milch sind im Vergleich immer (um ein Vielfaches) höher als diejenigen von pflanzlichem Milchersatz.

Alternativen zu Kuh-Milch
Ein Verzicht auf Milch trägt somit zum Schutz von Klima und Umwelt bei. Haben Sie sich außerdem schon mal bewusstgemacht, dass Kühe nur Milch geben, weil sie in regelmäßigen Abständen besamt werden und Kälber bekommen? Pflanzliche Produkte können Kuh-Milch inzwischen super ersetzen. Es gibt zahlreiche Varianten: Hafer-, Soja-, Mandel-, Reis-, Nuss-, Erbsen- oder Kokos-Milch. Probieren Sie doch mal aus, was Ihnen im Kaffee oder im Müsli am besten schmeckt. Für unterschiedliche Zwecke können sich verschiedene Milchersatze am besten eigenen, so gibt es beispielsweise Barista-Milch, die sich besonders gut aufschäumen lässt.

Lassen Sie sich von einer schlecht schmeckenden pflanzlichen Milchalternative nicht abschrecken. Es gibt so viele unterschiedliche Sorten, von verschiedenen Herstellern, da ist sicherlich für Sie etwas Schmackhaftes dabei. Probieren Sie es einfach aus. Und vielleicht wird ja dann auch bald für Sie Soja-Milch „normale Milch“ und keine Kuh-Milch mehr. – Einfach aus Gewohnheit. Wenn Sie doch ab und an nicht auf Kuh-Milch verzichten wollen, sollten Sie nur Milch in Bio-Qualität, am besten aus der Region kaufen, um die Treibhausgas-Emissionen geringer zu halten.

Veganuary
Ist das Ausprobieren einer pflanzlichen Ernährung vor diesem Hintergrund nicht auch einen Versuch für Sie wert? Vegane Ernährung mag vielleicht am Anfang sehr kompliziert und einschränkend wirken. Es gibt durchaus (noch) einige Hürden. Aber vieles geht tatsächlicher einfacher als gedacht. Durch die vielen Tipps, welche über die Kampagne Veganuary gegeben werden, ist der „vegane Monat zum Ausprobieren“ für jede_n möglich. Sind Sie auch dabei? Sie können jederzeit unter www.veganuary.com/de/ einsteigen.

„zufällig vegane“ Lebensmittel

  • Nudeln, Reis, Bulgur, Couscous etc.
  • einige Pestos und Soßen
  • Currys mit Kokos-Milch
  • Salzstangen und viele Cracker
  • Pommes mit Ketchup
  • Brot, Brötchen etc.
  • Marmelade, Humus, viele süße oder herzhafte Aufstriche
  • dunkle Schokolade und viele Kekse
  • Müsli und Getreide
  • Nüsse und Hülsenfrüchte
  • und natürlich Kartoffeln, Obst und Gemüse

Viele tierische Lebensmittel und Gerichte lassen sich mit pflanzlichen Alternativen herstellen bzw. einfach ersetzen:

  • Margarine oder pflanzliches Öl statt Butter
  • Bolognese mit Tofu oder Linsen statt Hack
  • Hefeflocken können Parmesan auf Pasta oder in Käsesoßen ersetzen
  • Chili sin Carne, z. B. mit Bulgur, statt Chili con Carne
  • „gerührtes Tofu“ statt Rührei
  • Es gibt zahlreiche Rezepte für Kuchen und Gebäck ohne Butter, Milch oder Eier.
  • Eier können bspw. durch Früchte (Apfel, Banane), Sojamehl mit Wasser oder Aquafaba ersetzt werden.
  • Zudem gibt es inzwischen in jedem Supermarkt und Discounter zahlreiche vegane Ersatzprodukte, von Schnitzel über verschiedenste Käsesorten bis zu Thunfisch. Deren Inhaltsstoffe sind allerdings nicht ganz unumstritten. Sie können aber vieles auch ganz leicht selber machen, bspw. „Käsesoße“ aus Cashewnüssen.

Schauen Sie einfach, wie Sie die Gerichte, die Sie ohnehin gerne essen, einfach ein bisschen anders machen können. Ausprobieren ist hier das Stichwort. Mit veganen Rezepten ergeben sich auch oft ganz neue Geschmacks-Möglichkeiten, die vorher nicht in Betracht gezogen werden.

Auch wenn Sie nicht am Veganuary teilnehmen, macht es schon etwas aus, wenn Sie sich beispielsweise dafür entscheiden, nur am Wochenende Fleisch zu essen oder sich bewusst drei Tage in der Woche vegan ernähren. Bei jeder Mahlzeit können Sie sich für Klima- und Umweltschutz sowie Tierwohl und Gesundheit entscheiden.

Was Sie sich auch vornehmen: Lassen Sie sich von kleinen Rückschlägen nicht beirren, sondern halten Sie durch, um neue Gewohnheiten entstehen zu lassen.