Das Graf-Otto-Jahr bot neue Perspektiven auf eine historische Person, die vielen Northeimerinnen und Northeimern zuvor kaum bekannt war. Selbst für den Stadtarchivar hielten die Recherchen Überraschungen bereit. Verwunderlich sei vor allem gewesen, dass Graf Otto trotz seiner Macht und Stellung mehrfach darauf verzichtete, selbst nach der Königskrone zu greifen. „Und das, obwohl er wohl gute Chancen gehabt hätte“, sagt Teuber.
Ein besonderer Schwerpunkt des Jubiläumsjahres lag auf der Vielfalt der Formate. Fachvorträge richteten sich an historisch Interessierte, Führungen und Ausstellungen sprachen ein breites Publikum an, während Theateraufführungen und Schulprojekte gezielt jüngere Generationen einbezogen. „Es war im Prinzip für jede Altersklasse etwas dabei“, fasst Teuber zusammen.
Zu den persönlichen Höhepunkten zählte für ihn die Premiere des Bühnenstücks über Graf Otto im Theater der Nacht. Auch die Aufführungen der Darstellendes-Spiel-Kurse und der Zündhölzer des Gymnasiums Corvinianum seien eindrucksvolle Beispiele dafür gewesen, wie intensiv sich junge Menschen mit der Stadtgeschichte auseinandergesetzt hätten.
Die Resonanz aus der Bevölkerung fiel durchweg positiv aus. Alle Veranstaltungen waren kostenfrei und ohne systematische Besucherzählung, doch einzelne Angebote erreichten große Teilnehmerzahlen. Allein der Familientag auf dem Münsterplatz zog deutlich über 1.000 Besucherinnen und Besucher an. Entscheidend sei jedoch nicht nur die Zahl gewesen, betont Teuber, sondern die spürbare Präsenz des Themas im Stadtbild und in Gesprächen. „Wie gut Graf Otto und diese ganze Veranstaltung auch in der Bevölkerung angenommen und besucht wurden, ist im Rückblick herausragend.“
Über das Jubiläumsjahr hinaus bleiben konkrete Ergebnisse bestehen. Teile der Sonderausstellung werden in die Dauerausstellung des Museums integriert. Die Fachvorträge erscheinen in publizierter Form, ergänzt durch eine ausführliche Dokumentation. Damit werde das Graf-Otto-Jahr dauerhaft nachvollziehbar bleiben. „Es ist ganz wichtig, dass auch etwas bleibt und nachwirkt. Und das ist uns gelungen“, so Teuber.
Darüber hinaus besteht die Hoffnung auf eine nachhaltige Wirkung. Viele Menschen, insbesondere Schülerinnen und Schüler, hätten zuvor kaum einen Bezug zu Graf Otto gehabt. Durch die aktive Auseinandersetzung sei jedoch ein Stück historischer Identität vermittelt worden. Diese Verbindung zur eigenen Stadtgeschichte könne, so Teuber, langfristig prägend sein. „Insgesamt war immer eine gute Stimmung da. Das hat Spaß gemacht.“
Bürgermeister Simon Hartmann: „Bei den vielen Veranstaltungen durfte ich selber erleben, dass Graf-Otto noch einmal lebendig wurde. Mein besonderer Dank geht daher an Dr. Stefan Teuber und an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Dank der fördernden Institutionen war der Kostenrahmen deutlich geringer als ursprünglich geplant“.
Fördernden Institutionen:
Kultur- und Denkmalstiftung Landkreis Northeim,
KSN- Stiftung,
Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und
Förderverein Theater der Nacht e.V.

