Identitätsstiftende Gebäude
Kulturgüter sind Teil der Identität der Menschen, die an einem bestimmten Ort leben. Sie sind die Gebäude an denen ein Ort immer eindeutig zu erkennen ist. Deshalb gelten sie auch als Wahrzeichen oder identitätsstiftende Gebäude eines Ortes.
Sie wurden von vergangenen Generationen errichtet in damals üblicher Bauweise und dem Verwendungszweck entsprechend. Heute sind sie baukulturelle Zeugen für die Berufe und Lebensweise der Erbauer und darauffolgender Generationen, die sie um- und anbauten. So kennen viele Orte bis heute etwa das Haus des Bäckers, die Apotheke, das Wirtshaus, das Pfarrhaus, die Schule und die Post.
Üblicherweise haben Handwerker für die Errichtung regional verfügbare Baustoffe aus der Natur entnommen. In Südniedersachsen sind das vorwiegend Holz, Lehm und Stroh und damit natürliche nachwachsende Rohstoffe – bis heute bekannt für eine hohe Wohngesundheit ohne Schadstoffe.
Denkmalschutz versus Zweckbau
Das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 war die Folge der aufkommenden Architektur nach dem zweiten Weltkrieg: Im Wiederaufbau entstanden vorwiegend zweckmäßige, schlichte Bauten, die ökonomisch günstig waren. Mit dieser Bauweise ging zeitgleich eine Zerstörungswelle der historischen Gebäude einher, die mit den Denkmalschutzgesetzen eingedämmt werden sollte.
Fachwerklandschaft Südniedersachsen
Der Süden Niedersachsens verfügt über die größte Denkmaldichte des Landes mit Gebäuden aus sechs Jahrhunderten. Durch die vorherrschende Fachwerkbauweise kennen die Bewohner aus ihren Altstädten und Ortskernen geschnitzte Figuren und Symbole, Sprüche und Inschriften, bunte Farben, Malereien und Schmuckelemente, die aus der Baukonstruktion entstanden sind. Für Besucher sind diese Gebäude und ihr Schmuck außergewöhnlich und faszinierend.
Wer ein Denkmal saniert, hat eine einzigartige Immobilie, zumeist eine zentrale Lage in der Altstadt oder dem Ortskern, nachhaltige Baustoffe und einen geringen Verbrauch an grauer Energie- verbunden mit attraktiven steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten.
Denkmale in Northeim
Ohne Denkmalschutz wären Gebäude, wie das Reddersenhaus als ältestes Fachwerkhaus der Stadt, St. Spiritus, der St. Blasien-Komplex, das Kassebeersche Haus und viele weitere bekannte Häuser der Stadt möglicherweise nicht mehr erhalten. Auch für die Waldbühne, die heute wieder so viele Menschen begeistert, gab es schon Abriss-Überlegungen, die dank Denkmalschutz nicht umsetzbar waren. Insgesamt verfügt Northeim über 917 geschützte Bauwerke – darunter 530 im historischen Stadtkern, 40 geschützte Gruppen baulicher Anlagen – auch als Ensembles bekannt, 13 teilweise oder ganz geschützte Kirch- und Friedhöfe, 47 ausgewiesene Bodendenkmale und 630 archäologische Fundstellen, die auf noch unbekannte Bodendenkmale hinweisen und ist damit besonders reich an Zeugnissen der Vergangenheit.
Für den Denkmalschutz der Stadt Northeim ist René Piehl zuständig. Er berät Eigentümer über ihre geplanten Maßnahmen an Denkmalen, erteilt denkmalrechtliche Genehmigungen und vertritt die Interessen des Denkmalschutzes bei anderen städtischen Planungen.
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