Sitzung des Seniorenrates der Stadt Northeim am 09.06.2021 auf dem Campingplatz "Sultmer Berg"

Text: Hans-Jürgen Fisseler, Schriftführer

 

Resolution in Bezug auf Kostensteigerungen in der stationären Altenpflege

Der Seniorenrat Northeim kritisiert die jüngsten Kostensteigerungen in der stationären Altenpflege, die viele Betreiber von Alten- und Pflegeheimen ihren Bewohnern mit Hinweis auf gestiegene Betriebskosten durch die Corona-Pandemie aufbürden. In einer Resolution des Seniorenrates Northeim an das niedersächsische Sozialministerium und den Landesverband der niedersächsischen Seniorenräte, die auf Initiative von Günter Heleske, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Northeimer Seniorenrates, beschlossen wurde, heißt es: „Der Seniorenrat Northeim nimmt mit allergrößter Sorge die in jüngster Zeit dramatisch gestiegenen Kosten für Bewohner:innen in Alten- und Pflegeheimen zur Kenntnis und befürchtet weitere Kostensteigerungen, wenn die Betreiber der Einrichtungen per Gesetz gezwungen werden, ihren Mitarbeiter*innen, die nicht nur in Pandemiezeiten in einem systemrelevanten Beruf arbeiten, einen längst fälligen leistungsgerechten Tariflohn zu zahlen“.

Und weiter heißt es in der Resolution des Seniorenrates Northeim: „Besonders kritisch sieht der Seniorenrat den hohen Anteil des Investitionskostenbeitrags an den Gesamtkosten, die die Bewohner:innen für ihren betreuten Aufenthalt in den Senioreneinrichtungen zu zahlen haben. Dieser Investitionskostenanteil ist in seinen Bestandteilen wenig transparent und wird von den Heimbetreibern für Selbstzahler festgelegt, ohne einem öffentlichen Kontrollorgan dafür Rechenschaft ablegen zu müssen. Hier muss der Gesetzgeber zwingend für umfassende Transparenz sorgen und ein Kontrollorgan schaffen, um zu verhindern, dass Heimbewohner*innen möglicherweise überzogene Kosten aufgebürdet werden, die allein der Gewinnmaximierung der Betreiber dienen“

Dr. Immo Lawaczeck, der Vorsitzende des Seniorenrates Northeim, vertrat während der lebhaften Debatte auf der Restaurantterrasse des Northeimer Campingplatzes die Auffassung, „der Gesetzgeber habe in der Vergangenheit mehr die Interessen der Heimbetreiber als die der Heimbewohner verfolgt. Als Lichtblick sieht es der Seniorenrat an, dass die Heimbetreiber den Nachwuchs ihrer Pflegekräfte nicht länger für die Ausbildung bezahlen lassen dürfen, was einer mittelalterlichen Ausbeutung nahe gekommen sei.

Neuwahl des Seniorenrates am 09. November 2021

Der weitere Verlauf der Sitzung diente der Vorbereitung der Neuwahl des Seniorenrates am 9. November 2021. Es wird die zehnte Wahlperiode des 1974 gegründeten Seniorenrates in der Stadt Northeim sein. Aufgerufen sind alle Vereine, Organisationen und Verbände in der Stadt und den Ortschaften, die sich mit Altenarbeit beschäftigen, Kandidaten für die öffentliche Wahl in der Stadthalle zu benennen. Interessierte Bewerber können sich bei Frau Anja Lustig in der Stadtverwaltung registrieren lassen.