Seniorenrat wählt Vorstand wieder

Text: Hans-Jürgen Fisseler, Sitzung des Seniorenrates am 10.03.2022

Northeim – Pandemiebedingt konnte der im November 2021 neu gewählte Northeimer Seniorenrat erst jetzt zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten. Unter der Leitung von Bürgermeister Simon Hartmann bestätigte der 20köpfige seniorenrat den bisherigen Vorstand im Amt. Vorsitzender bleibt Dr. Immo Lawaczeck, der vor seiner Wiederwahl allerdings zu erkennen gab, dass er alters- und gesundheitsbedingt im Laufe der Wahlperiode seinen Platz für einen jüngeren Alten frei machen werde.

Um die Position des stellvertretenden Vorsitzenden gab es eine Kampfabstimmung: Aus der Versammlung heraus wurde Jutta Heynold vorgeschlagen, Dr. Lawaczeck nominierte seinen bisherigen Stellvertreter Günter Heleske zur Wiederwahl. Während einer kurzen persönlichen Vorstellung verwies Jutta Heynold auf ihr beeindruckendes Engagement im Bereich Seniorenarbeit in zahlreichen Gremien der FDP auf kommunaler und Landesebene. Günter Heleske gab sich als Sozialdemokrat zu erkennen und betonte seine gute und harmonische Zusammenarbeit mit Dr. Lawaczeck in den vergangenen vier Jahren.

Das Ergebnis der geheimen Wahl gab Bürgermeister Hartmann bekannt: Sieben Stimmen für Jutta Heynold, 13 Stimmen für Günter Heleske. Der nahm die Wahl an und bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.

Als Schriftführer wurde Hans-Jürgen Fisseler einstimmig wiedergewählt. Als stellvertretender Schriftführer wurde der bisherigen Amtsinhaber Werner Hundertmark ohne Gegenstimme im Amt bestätigt.

Es folgte die Wahl der Teilnehmer*innen mit beratender Stimme in verschiedenen Ratsausschüssen und Beiräten. Für den Ratsausschuss für Stadtentwicklung, Klima und Mobilität wurde Jutta Heynold aus der Versammlung heraus vorgeschlagen. Ebenso vorgeschlagen: Dietmar Kahler, der früher diesen Ausschuss als aktives Ratsmitglied geleitet hatte, trat als Kandidat des Vorstandes an. Nach kurzer Diskussion um Platz 1 und 2 der beiden Bewerbenden schlug Frau Heynold vor, dem männlichen Bewerber ohne geheime Wahl den Vorzug zu geben. Diese Regelung stieß auf lautstarken Protest aus der Versammlung. Geheime Wahl wurde beantragt, in der sich Frau Heynold mit elf gegen neun Stimmen durchsetzte. Kahler bleibt die Stellvertreterposition.

Die Beratersitze im Sanierungsbeirat und im Beirat für Menschen mit Behinderungen nimmt wieder Vorsitzender Dr. Lawaczeck ein. Die Vertreterin des Seniorenrates im Beirat für Menschen mit Migrationshintergrund ist Ilse Müller. Im Netzwerk Pflege wird Jutta Heynold den Seniorenrat repräsentieren.

Abgesegnet vom Seniorenrat wurde ein Vorschlag, den vierköpfigen Vorstand zu erweitern um Jutta Heynold, Ilse Müller und Armin Komander, die mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teilnehmen.

In einem Kurzreferat gab Schriftführer Hans-Jürgen Fisseler einen Einblick in die fast 50-jährige Geschichte des Seniorenrates Northeim und erläuterte. welche Entwicklungen zu seiner Gründung im Jahr 1974 geführt haben. Gleichzeitig erklärte er die fundamentalen Unterschiede zwischen dem Seniorenrat und den Beiräten, die Rat und Verwaltung zu verschiedenen Bevölkerungsgruppen einsetzen und deren Mitglieder berufen.

Große Zustimmung des Seniorenrates fand die Anschaffung einer Induktionsschleifenanlage für die Stadthalle mit der hörbeeinträchtigte Menschen über ihre Hörgeräte oder Kopfhörer drahtlos mit der Mikrofonanlage verbunden sind und so die Debatten mühelos und höchst komfortabel verfolgen können. Seniorenratsmitglied Hildegard Pavel stellte mit Zustimmung und Unterstützung des gesamten Seniorenrates spontan den Antrag, mit dem Rat und Verwaltung aufgefordert werden, baldmöglichste eine gleiche Anlage für die Seniorenbegegnungsstätte Alte Wache anzuschaffen, weil dort die akustischen Verhältnisse sehr viel schlechter seien als in der Stadthalle. Vorsitzender Dr. Lawaczeck fügte hinzu, mit einer solchen Anlage werde die Alte Wache enorm aufgewertet und es könnten sehr viel mehr Veranstaltungen dort stattfinden.

Seline Baumecker, vom Fachbereich Soziale Dienste „Älter werden im Landkreis Northeim“ der Northeimer Kreisverwaltung, kündigte für den Herbst 2022 eine Ausstellung unter dem Titel „Was heißt schon alt“ im Northeimer Heimatmuseum an. Die Ausstellung soll mit zahlreichen Aktionen verschiedener Interessengruppen zum Thema umrahmt werden. Ein erstes Vorbereitungstreffen findet am 30. März 2022 im Museum statt.

Die nächste öffentliche Sitzung des Seniorenrates Northeim ist für den 14. Juni 2022 geplant.