Ortsporträt Hillerse

Hillerse liegt südwestlich von Northeim im Leinetal an einer Anhöhe, die zum Gipfel des Hausberges, dem Wahrberg, führt.  Diese hügelige Lage bezeugt auch der Name des erstmals 1055 in einer Stiftungsurkunde des Peterstiftes in Nörten erwähnten Ortes: Hildessum, später Hildese, was so viel heißt wie Hügelhausen.

Seit Jahrhunderten und noch in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen war Hillerse vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägt. Es gab 32 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und 6 Landwirte, die dazu einen handwerklichen Beruf im Ort ausübten. Viele Pendler, die als Bauhandwerker oder Eisenbahner bei der "Schwellentränke" in Northeim arbeiteten, bewirtschafteten nach Feierabend noch eine kleine Landwirtschaft.

Nach dem 2. Weltkrieg waren Männer und Frauen in der Schuhfabrik in Sudheim tätig. Heute arbeiten die Hillerser vor allem in Northeim und im Großraum Göttingen.

Es gibt noch drei landwirtschaftliche Vollerwerbs- und drei Nebenerwerbsbetriebe.

Die Einwohnerzahl von z. Zt. 1157 hat sich gegenüber dem Stand von vor dem 2. Weltkrieg mehr als verdoppelt. Der Grund für diesen Anstieg liegt sicher in dem erfolgreichen Bemühen des Gemeinderates und später des Ortsrates, die Infrastruktur des Dorfes im Laufe der  Jahrzehnte zu verbessern und Baugelände bereit zu stellen.

In den 1950er Jahren erfolgte die Erweiterung des Dorfes nach Norden; es entstanden die Häuser am "Grünen Ring" und danach die Häuser im "Kurzen Weg". Ab 1966 wurde das Gebiet westlich der "Höckelheimer Straße" und nördlich der "Lindenstraße" erschlossen und bebaut; hier entstanden ca. 70 Häuser.

Bereits Anfang der 1960er Jahre war eine vollbiologische Kläranlage gebaut und das gesamte Dorfgebiet an die Kanalisation angeschlossen worden.

1980 konnte die Erweiterung des Dorfes nach Westen mit dem Baugebiet "Am Teich" verwirklicht werden. Im selben Bereich wurde 1984 eine Freizeitanlage mit einem Kinderspielplatz und einem Bolzplatz eingeweiht. Wenig später entstanden Häuser nördlich des neuen Friedhofes an der Straße "Im Winkel".

In dem 45 Grundstücke umfassenden Neubaugebiet "Zum Leineufer", nördlich vom "Grünen Ring" gelegen, stehen noch ca. 10 Bauplätze zur Verfügung.

Seit 1. Juli 1970 ist Hillerse ein Ortsteil der Stadt Northeim.

1973 wurde der kommunale Friedhof mit Friedhofskapelle unterhalb des Wahrberges eingeweiht. Auf diesem Friedhof sind neben den üblichen Erd- und Feuerbestattungen auch anonyme Urnenbeisetzungen möglich.

Im selben Jahr konnte die Erweiterung des 1963 erstellten Sporthauses auf dem Sportplatz mit Umkleide-, Dusch- und Toilettenräumen durchgeführt werden.

Bis 1974 fand in dem 1905 errichteten Anbau der Schule auf dem Kirchberg Unterricht statt, der auch von den Schülern aus Berwartshausen besucht wurde. Seit 1974 werden alle Grundschüler zusammen mit den Kindern aus Höckelheim, Berwartshausen und Schnedinghausen in der Grundschule in Höckelheim beschult. Ab der 5. Klasse besuchen die Kinder die weiterführenden Schulen in Northeim.

In die Räume der alten Schule zog 1975 ein Eingruppen-Kinderspielkreis ein. 21 Jahre später – 1996 – standen  die Räumlichkeiten für einen Zweigruppen-Kindergarten und ein Spielplatz auf dem Gelände "Im Grunde 4"  zur Verfügung.

Auf diesem Gelände einer alten Hofstelle waren schon in dem Wohnhaus ein Jugendraum und das Gemeindebüro eingerichtet worden.

In einem dritten Bauabschnitt entstand dort eine Senioren - Begegnungsstätte.

2007 wurde in der großen Scheune, die zu der ehemaligen Hofstelle gehört, ein Dorfmuseum eingerichtet.
Alle genannten Maßnahmen (Friedhofskapelle, Sporthauserweiterung, Dorfgemeinschaftsanlage mit Kindergarten) hätten nicht realisiert werden können ohne die tatkräftige handwerkliche und finanzielle Unterstützung vieler Hillerser Bürger.

Auch die Arbeit des 1967 gegründeten Dorfverschönerungsvereins ist beispielhaft für den Einsatz der Dorfbewohner. Aufgabe des Vereins ist es, einen Großteil der öffentlichen Grünflächen und Beete zu pflegen.

Ihm, aber auch den Bürgern, die mit Sorgfalt und Hingebung ihre Häuser und Grundstücke gestalten, ist es zu verdanken, dass Hillerse in den Jahren zwischen 1967 und 1984 beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mehrmals Preisträger wurde.

Durch die Inbetriebnahme des 1981 am Hundeberg erbauten Hochbehälters wurde eine zufriedenstellende Wasserversorgung auch der höher gelegenen Wohnhäuser gewährleistet. 1979 wurde mit der Einrichtung des Grillplatzes auf dem Hundeberg eine gut angenommene Freizeiteinrichtung geschaffen.

Der "Hausberg" von Hillerse, der Wahrberg, wurde 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt. Dem seltenen Trockenrasenvorkommen mit seinen einzigartigen Pflanzen und Tieren sollte somit eine ungestörte Entwicklung ermöglicht werden.

Auf dem Wahrberg steht seit 1921 ein Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, das auch als Hauptfigur im Hillerser Wappen dargestellt ist.

Mit der Entstehung großer Supermärkte in Northeim und der näheren Umgebung und durch die größere Mobilität der Käufer verschwanden die Einkaufsmöglichkeiten zur Deckung des täglichen Lebensbedarfs Mitte der 1990er Jahre aus dem Dorf.

Heute gibt es in Hillerse ein Bauplanungs- und Zeichenbüro, ein Dental-Labor, zwei EDV-Fachbetriebe, ein Elektrofachgeschäft, eine Fahrschule, einen Friseursalon, eine Kunstschlosserei, eine Logopädie-Praxis, einen Malerfachbetrieb und eine Tischlerei.
Ein Landwirt wird in Kürze einen Bio-Legehennen-Stall betreiben. Demnächst wird eine Biogasanlage in Betrieb genommen.

Mobile Einkaufsmöglichkeiten mit Lebensmitteln, Brot, Fleisch, Fisch gibt es ein- bis zweimal in der Woche.

In Hillerse ist ein sehr intensives Vereinsleben zu verzeichnen. Von den derzeit 11 Vereinen ist die Sportgemeinschaft mit 520 Mitgliedern die stärkste Gruppe. Die weiteren Vereine sind: Altgesellenverein, Dorfverschönerungsverein, DRK-Ortsverein, Freiwillige Feuerwehr, Heimat- und Kulturverein, Junggesellenverein, Männergesangverein, Schützenverein, Seniorengemeinschaft, Sozialverband.
Feldmarksgenossenschaft, Jagdgenossenschaft und Realgemeinde sind seit langem bestehende Zweckverbände.

Der Freiwilligen Feuerwehr gehören z. Zt. 200 Hillerser Bürger/innen an. Sie ist in einem 1978 erbauten Gerätehaus untergebracht. 49 Feuerwehrleute tun aktiven Dienst, davon sind 22 für den Einsatz mit "schwerem Atemschutzgerät" ausgebildet. Zur Jugendfeuerwehr gehören 13 Jugendliche, in der 2008 gegründeten Kinderfeuerwehr sind 14 Kinder.

1972 wurde der Arbeitskreis "Heimatpflege" ins Leben gerufen, dessen Arbeit hauptsächlich darin besteht, die vielfältigen Veranstaltungen der Vereine zu koordinieren und einen Veranstaltungskalender zu erstellen.

Hillerse ist in das Stadtbusnetz eingebunden.

Das Dorfmuseum ist ein besonderer Anziehungspunkt.