Forschungsprojekt "KlimaPhoNds" holt 2. Platz bei der Verleihung des Innovationspreis 2023 der Region Göttingen

Die "CUTEC" Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum der TU Clausthal hatte sich in diesem Jahr mit dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt "KlimaPhoNds" Klimaneutrale und reststofffreie Klärschlammverwertung mit Phosphorsäureproduktion in Südostniedersachsen" beim Innovationspreis 2023 der Region Göttingen beworben. In der Kategorie Unternehmen / Institutionen über 20 Mitarbeitenden hatte das Konzept die Fachjury derart überzeugt, dass von 30 Bewerbungen der 2. Platz erzielt werden konnte. Die Labor- und umfangreichen Versuchsphasen sind so weit vorangeschritten, so dass die Planung und Umsetzung der Anlagentechnik auf der Kläranlage Northeim vorbereitet wird.

Foto: Stadt Northeim

Das Konzept sieht, wie der Titel des Forschungsprojekt bereits weitestgehend verrät, die klimaneutrale Klärschlammverwertung, die Rückgewinnung von Phosphor auf Kläranlagen sowie die Rückgewinnung weiterer Rohstoffe wie Ammoniakwasser und Magnesiumchlorid vor. Anschließend erfolgt eine Aufbereitung und Zuführung dieser Recyclingrohstoffe für die chemische Industrie oder zur Düngemittelverwendung/-herstellung im Ökolandbau. Neue Kreisläufe werden entstehen, die Vorgaben der Klärschlammverordnung zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm erfüllt und dass alles unter der Zielsetzung der Klimaneutralität.
 
Die Labor- und umfangreichen Versuchsphasen sind so weit vorangeschritten, so dass die Planung und Umsetzung der Anlagentechnik auf der Kläranlage Northeim vorbereitet wird. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres ist die Inbetriebnahme der großtechnischen Anlage in Northeim zur Rückgewinnung von Magnesium-Ammonium-Phosphat (auch als Struvit bezeichnet) nebst Klärschlammtrocknung und reststofffreier Verwertung in der Zementindustrie vorgesehen.
 
Mehrere Innovative Ansätze werden dabei im großtechnischen Maßstab umgesetzt, um die Klimaneutralität und Ressourceneffizienz des an der CUTEC entwickelten Konzeptes nachzuweisen, erklärte Professor Dr. Michael Sievers, Projektkoordinator des Forschungsvorhaben (TU Clausthal).
 
Beim Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung laufen durch vorhergehende Berichterstattungen bereits erste Anfragen auf ab wann und in welchen Mengen / Qualitäten der / die Recyclingstoffe verfügbar sein werden. Gut ist, dass für das auf der Kläranlag Northeim aus dem Klärschlamm entzogene Magnesium-Ammonium-Phosphat mehrere Verwertungs- und Anwendungswege bestehen, so Olaf Hagenow, Leiter des Eigenbetrieb Abwasser der Stadt Northeim, so ist sichergestellt, dass sich auch entsprechende Wertschöpfungsketten entwickeln werden.