Warum Klimaschutz?
Um das Klima zu schützen und die Auswirkungen des Klimawandels zu vermindern, hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2030 im Vergleich zum Jahr 1990 um 55 % und bis 2050 um bis zu 95 % zu reduzieren. Doch was bedeutet das? Warum ist die Reduzierung der Treibhausgase so wichtig? Und welche Auswirkungen hat das für die Bürgerinnen und Bürger in Northeim vor Ort?
Treibhausgase
Durch unser alltägliches Handeln, beispielsweise die Fahrt mit dem Fahrrad, das Heizen der Wohnung oder das Essen eines Rinder-Steaks, stößt jeder Mensch mehr oder weniger Treibhausgase aus. Durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe, zum Beispiel bei einer Autofahrt oder beim Transport von Waren, wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Es nimmt den größten Anteil der Treibhausgase ein, aber auch andere Gase wie Methan (CH4) oder Distickstoffmonoxid (N2O) werden durch unser Handeln emittiert.
Im Jahr 2013 hat jede Northeimerin, jeder Northeimer durchschnittlich 11,48 t CO2-Äquivalente ausgestoßen. Ihre persönliche CO2-Bilanz können Sie durch den CO2-Rechner des Umweltbundesamts berechnen.
Schwankungen bei der Konzentration dieser Gase gab es schon immer, seit der Industrialisierung hat sich die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre aber nachweislich so schnell stark erhöht wie niemals zuvor und ist zurückzuführen auf das Handeln des Menschen. Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre vorhanden sind, desto stärker wird der sogenannte Treibhauseffekt.
Auswirkungen des Treibhauseffekts
Der Treibhauseffekt führt dazu, dass die jährliche Mitteltemperatur auf der Erde steigt. Doch es wird nicht nur wärmer, sondern durch eine höhere Temperatur werden zahlreiche weitere Prozesse im komplexen Wirkungsgefüge der Natur angestoßen: So schmelzen beispielsweise immer mehr Permafrostböden und Eisflächen, wodurch wiederum CO2 freigesetzt wird, der Meeresspiegel steigt und mehr Menschen von Überflutungen betroffen sind. Zusätzlich wird das Wasser wärmer, weshalb Meere versauern. Direkt bemerkbar werden die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland zum Beispiel durch eine höhere Wahrscheinlichkeit für Hitzetage mit über 30 °C. Ebenso sind sowohl Starkniederschläge und Hochwasser als auch Niederschlagsdefizite und längere Trockenperioden zu bestimmten Jahreszeiten vermehrt zu erwarten.
Klimawandel & Gesundheit
Zusätzlich nimmt der Klimawandel immer mehr Einfluss auf die Gesundheit der Menschheit: Durch steigende Temperaturen können beispielsweise auch tropische Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, in Europa auftreten. Neue Krankheiten und Pandemien werden durch die Lebensraumzerstörung von wildlebenden Tieren ebenfalls wahrscheinlicher. Bei Temperaturen über 30 °C nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab und bei Temperaturen jenseits von 41 °C, die letztes Jahr bereits in Deutschland gemessen wurden, werden weitere körperliche Funktionen stark eingeschränkt.
Klimawandel & Globalisierung
Aber auch Ereignisse, die regional in anderen Ländern auftreten, beeinflussen indirekt durch die Globalisierung und (Handels-)Verflechtungen die deutsche Wirtschaft und den Wohlstand: Wird beispielsweise in Süd- oder Südostasien eine Abbauanlage oder Fabrik, von der Unternehmen in Deutschland Güter importieren, durch einen Tsunami zerstört, kommt es zu verzögerten Lieferungen. Dadurch steigen die Produktionskosten, was sich schließlich auf die deutsche Volkswirtschaft auswirkt. Weiterhin haben Veränderungen landwirtschaftlicher Erträge beispielsweise durch Hitze und Trockenheit in Anbaugebieten anderer Länder Einfluss auf den Konsum und die Warenverfügbarkeit in Deutschland
Was können wir tun?
Insgesamt nimmt die Veränderung des Klimas demnach Einfluss auf Ökosysteme, die Artenvielfalt sowie letztendlich auf den Menschen und seine Lebensweisen. Deshalb ist es wichtig, dass jede_r Einzelne das persönliche Handeln reflektiert und so wenig Treibhausgase wie möglich ausstößt. Das geht schon durch viele kleine Schritte, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen. So kann jede_r langfristig für sich und auch für die nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten erhalten.
Dieser Verantwortung ist sich die Stadt Northeim bewusst. Daher wurde im Jahr 2015 das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Northeim beschlossen, welches seit April 2020 durch das neu geschaffene Klimaschutzmanagement verstärkt umgesetzt wird. So will die Stadt Northeim in ihrem kommunalen Verantwortungsbereich einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Kreisstadt als zukunftsfähigen, attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeitsort erhalten.
Das Klima-Bündnis
Bereits seit dem Jahr 1995 ist die Stadt Northeim Mitglied des Klima-Bündnisses. Das Klima-Bündnis ist ein Verein, in dem 1.700 europäische Kommunen, Bundesländer und Organisationen Mitglied sind, um aktiv dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die Mitglieder gehen mit ihrem Beitritt zum Klima-Bündnis beispielsweise eine Selbstverpflichtung zur Reduzierung der eigenen CO2-Emission ein. Zudem arbeiten sie mit indigenen Völkern im Amazonasbecken zusammen, um den Regenwald als Heimat und wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu erhalten. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite des Klima-Bündnisses: www.klimabuendnis.org
Ansprechpartnerin
Klimaschutzmanagement
Bei Fragen zum Klimaschutzkonzept & -management, aktuellen Maßnahmen der Stadt zum Klimaschutz oder weiteren Fragen rund um den Klimaschutz in Northeim können Sie unser Kontaktformular ausfüllen oder wenden sich direkt an:
Christine Petzke
Stadt Northeim
Scharnhorstplatz 1
37154 Northeim
Telefon +49 5551 966-367
petzke(at)northeim.de
oder
klimaschutz(at)northeim.de