5 Gemeine Esche

Fraxinus excelsior L.

Ölbaumgewächse

einheimisch; Baum des Jahres 2001; gepflanzt um 1890

Das Besondere an diesem Baum sind seine imposante Größe und seine bislang gezeigte Widerstandskraft gegen den Pilz, der das Eschentriebsterben verursacht.

„Die Krone des Baumes stützt das Himmelsgewölbe, sein Stamm trägt die Erde, und die Wurzeln sind in den Abgründen der Unterwelt verankert. Dort werden sie von den Quellen der Weisheit und des Schicksals gespeist. Mystische Tiere bewohnen den Baum, so das Eichhörnchen Ratatosk, das am Stamm hoch und runter läuft, um die Worte des Adlers, der im Wipfel lebt, dem Drachen Nidhögg, welcher an den Wurzeln nagt, zu berichten. Über die Brücke des Regenbogens kommen täglich die Götter, um im Schatten des Baumes Gericht zu halten.“

Diese Vorstellungen sind über 700 Jahre alt. Sie stammen aus der nordischen Mythologie und wurden in der älteren Edda aufgeschrieben, einer Sammlung isländischer Götter- und Heldenlieder, die fast das Einzige sind, was von den religiösen Vorstellungen der Germanen schriftlich überliefert ist.

Bei dem Baum handelt es sich um die Weltenesche Yggdrasil.

Der Bestand der Eschen auf dem Alten Friedhof ist erheblich geschrumpft, weil einige Bäume wegen des Eschentriebsterbens gefällt werden mussten. Bei dieser Krankheit befällt ein Pilz die Triebspitzen, verstopft mit seinem Mycel die Leitungsbahnen und führt zum Absterben des betroffenen Zweigs. Wenn die Ausbreitung des Pilzgeflechts voranschreitet, sterben immer größere Äste ab. Der geschwächte Baum ist in diesem Zustand anfällig für weitere Baumpilze, z.B. den Hallimasch, der den Wurzelbereich befällt. Dann bleibt nur noch das Fällen des Baums übrig, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Für die Stadt Northeim gibt es keine Baumschutzsatzung. Man handelt nach der Philosophie, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird; in diesem Fall natürlich keine Esche.

Tipp: Bitte beachten Sie die große Gemeine Esche am Hauptweg. Sie ist über 150 Jahre alt und wurde als Naturdenkmal ausgewiesen.

Text und Fotos: Ingrid Müller