Zukunftswerkstatt Jugendarbeit in Northeim: Manches schon geschafft, vieles ist in Bewegung

Manches ist schon geschafft, vieles ist in Bewegung – dieses Fazit zogen die Teilnehmer der jüngsten Zukunftswerkstatt "Jugend 2.0" im Kinder- und Jugendkulturzentrum Alte Brauerei in Northeim.

moderiert von Maik Peyko, rechts (TEMP-Projekte, Lüneburg)

Wie soll sich die Jugendarbeit in Northeim weiter entwickeln? Wie können die von den Jugendlichen geäußerten Wünsche realisiert werden? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich Vertreter der Jugendarbeit, aus Vereinen, von Verwaltung und Politik sowie Jugendliche. Die Teilnehmer waren mit der Veranstaltung zufrieden: "Wir haben das Gefühl, dass sich in Northeim etwas bewegt."

Das Treffen war die vierte Veranstaltung der im vergangenen Jahr nach einem Beschluss des Stadtrates gestarteten Zukunftswerkstatt "Jugend 2.0". An den bislang durchgeführten Workshops haben sich insgesamt rund 80 Aktive beteiligt, darunter auch viele Jugendliche. "Die hier gezeigte kooperative Zusammenarbeit, Northeim zu entwickeln, finde ich klasse", freut sich Bürgermeister Hans-Erich Tannhäuser über das Engagement. Er war bei dem Treffen dabei und wünscht sich eine ähnliche Beteiligung und Diskussion der Betroffenen bei Projekten wie der Zukunft von Rathaus, Stadthalle oder Schuhwallhalle.

Das Ziel, einen eigenen Jugend-Beirat zu bilden

Konkret haben sich die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt vorgenommen, die noch immer freien Plätze für Jugendliche im Ratsaussschuss für Jugend umgehend zu besetzen. Dafür sollen Schulen, Stadtjugendring, Sportjugend und Evangelische Jugend angesprochen werden. Das Ziel bleibt, einen eigenen Jugend-Beirat zu bilden. Um das Engagement von ehrenamtlichen Jugendlichen zu würdigen und wertzuschätzen, soll es eine Ehrenamtskarte mit an verschiedenen Stellen einzulösenden Vergünstigungen geben. Dafür sollen jetzt Richtlinien erstellt werden, auch ein Ratsbeschluss ist dafür zunächst noch notwendig. Der Stadtjugendring Northeim plant in diesem Jahr vier thematische Schwerpunktveranstaltungen als Vorbereitung für einen "Markt der Möglichkeiten" im Juli 2015, der das gesamte Spektrum der Jugendarbeit in Northeim zeigt, der Kontakte zwischen den Vereinen und Verbänden ermöglicht und das Netzwerk stärkt. 

Erste Anregungen sind bereits umgesetzt 

Erste Anregungen aus der Zukunftswerkstatt sind bereits umgesetzt. Die Ampel in der Göttinger Straße auf Höhe McDonalds wird jetzt abends nicht mehr so früh abgeschaltet. Die Scheinwerfer an Voigts Teich, die dort auch in der früh einsetzenden Dämmerung noch Fußball spielen ermöglichen, werden in den nächsten Tagen installiert. So genannte Theatrum-Sitzgelegenheiten an zwei von den Jugendlichen gewünschten Standorten in der Fußgängerzone werden im März geliefert und dann aufgebaut. Im Jugend- und Kulturzentrum trifft sich seit einiger Zeit eine Gruppe von etwa 20 Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren – Jugendliche, die bislang in diesem Alter selten zu den Besuchern zählten. Eine selbst organisierte, gut frequentierte Kinder- und Jugenddisco hat bereits stattgefunden und soll wiederholt werden, ein Band-Contest für örtliche Musikgruppen mit einer Jury aus Publikum und Experten wird geplant. Ein von der Martin-Luther-Schule erstellter „Vereinsführer Kinderangebote in Northeim” ist als Heft erschienen und dient als Vorarbeit für ein Vereinsregister, an dem die Stadt Northeim derzeit arbeitet. In dem Heft können Kinder und Eltern nachschauen, welche Vereine und Einrichtungen Freizeitangebote für Kinder anbieten, für welches Alter sie sind, ob sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen und vor allem, wann und wo sie stattfinden.