Northeim – Für die Neuwahl des Seniorenrates Northeim am 8. Oktober ist alles klar. Anja Lustig, die in der Stadtverwaltung die Vorbereitungen für den Wahlgang koordiniert hatte, berichtete in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Seniorenrates, dass 20 Bewerberinnen und Bewerber für die 16 Mandate zur Abstimmung antreten werden. Nach Ansicht von Ilse Müller, der Vorsitzenden des Seniorenrates Northeim, eine hinreichende Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern sowohl aus der Kernstadt als auch aus den Ortschaften.
Bürgermeister Simon Hartmann nahm diese letzte Arbeitssitzung vor der Neuwahl zum Anlass, eine positive Bilanz des Wirkens der Vertretung der alten Menschen in der Stadt Northeim zu ziehen. Das Stadtoberhaupt zitierte den früheren Vorsitzenden des Seniorenrates, Dr. Immo Lawaczeck, der die Bemühungen des Altenparlamentes mit dem Bohren dicker Bretter mit dünnen Bohrern verglichen hatte. Dieses Bohren, so Simon Hartmann, sei von Erfolg geprägt. Er erinnerte an die Mobilitätsinitiative, die letztlich zur Gründung des Bürgerbusvereins geführt habe.
Hier weist der Seniorenrat ausdrücklich an die unschätzbar wichtige und hilfreiche Unterstützung des Projektes „Bürger fahren Bürger“ durch Anja Lustig, Verwaltungsangestellte und Mitarbeiterin im Büro des Bürgermeisters, hin, deren hartnäckigem Engagements es zu verdanken ist, wenn der Bürgerbus endlich ins Rollen kommt.
Ebenfalls erwähnte Bürgermeister Hartmann das Drängen des Seniorenrates auf die Einrichtung öffentlicher Toilettenanlagen in der Northeimer Innenstadt. Er erinnerte daran, eine klamme Haushaltslage habe Rat und Verwaltung vor 15 Jahren veranlasst, die öffentlichen Toiletten aus Kostengründen zu schließen. Auch dem ständigen Drängen des Seniorenrates sei es geschuldet, dass das Toilettengebäude am Theater der Nacht Anfang 2026 wieder in Betrieb genommen werden könne. Und auch die Anlage am Adolf-Hueg-Wall im Bereich des Minigolf-Platzes werde wieder nutzbar gemacht. Schließlich, so der Bürgermeister, habe sich jemand gemeldet, der den Kiosk am Mühlenanger wieder in Betrieb nehmen möchte. Wer den Zuschlag dafür bekomme, müsse sich auch um die dann wieder geöffnete Toilette kümmern.
Wenn diese drei Anlagen wieder in Betrieb sind, herrscht in Northeim die Situation von 2010. Und ein öffentliches Toilettenhaus am neu gestalteten Münsterplatz ist auch noch nicht vom Tisch. Das wäre dann ein großer Schritt in eine glänzende Klo-Zukunft.
Schließloch erinnerte der Bürgermeister noch an das jahrelange Bemühen des Seniorenrates, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen von den ständig steigenden Kosten für die Heimunterbringung zu entlasten, indem sie von der Investitionskostenumlage ebenso befreit werden, wie von den Ausbildungskosten für den Pflegekräftenachwuchs, die die Heimbetreiber auf die Heimbewohner umlegen. Das zu ändern sei Sache des Bundes und des Landes, betonte Hartmann. Vorsitzende Ilse Müller fügte hinzu: „Um da etwas zu bewegen, braucht es sicher mehr als kleine Bohrer. Aber wir bleiben dran am Thema“.
Zu Beginn der Sitzung gab es für die Mitglieder des Seniorenrates ein Fachreferat zum Thema: „Sicher und selbstbestimmt zu Hause – Wohnberatung für Menschen mit Pflegebedarf und Demenz“. Referentin war Lara Birresborn vom Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen.